Hu Lanqi [1901-1994] – Deutschland | China
Lebensgeschichten
Laura Frey, 2024
Die Chinesin Hu Lanqi war eine politische Aktivistin, die zwischen 1929 und 1933 in Berlin lebte. In Berlin war sie in kommunistischen Kreisen aktiv und kämpfte gegen den japanischen Imperialismus in China. Aufgrund ihrer politischen Aktivitäten wurde sie 1933 von den Nationalsozialisten verhaftet und in einem Berliner Frauengefängnis inhaftiert. Über ihren Aufenthalt verfasste sie eine Serie von Artikeln und wurde damit in kommunistischen und literarischen Kreisen bekannt.
Zurück in China wurde Hu zur ersten Generalin Chinas ernannt und organisierte einen Frauenkorps. Nach der Machtübernahme der Kommunist*innen wurde sie 1957 jedoch als „Rechte“ eingestuft und erst in den 1970er Jahren rehabilitiert. Hu starb 1994 in ihrer Geburtsstadt Chengdu.
Als antikoloniale Aktivistin, Studentin und Kommunistin führte Hu ein transnationales Leben und arbeitete mit zentralen Akteur*innen der antiimperialistischen, kommunistischen Netzwerke der Zwischenkriegszeit zusammen.
Contact: laura.frey@posteo.de
Weblinks: @_laurafrey_
Special Thanks: In Erinnerung an Dagmar Yu-Dembski (1943-2023).
References:
Du, Wentang: Wer war Hu Lanqi?, in: Argonautenschiff (5), 1996, S. 277–282.
Dooling, Amy: Writing Women in Modern China. The Revolutionary Years, 1936-1976, 2005.
Kampen, Thomas: Chinesen in Europa – Europäer in China: Journalisten, Spione, Studenten, 2010.
Li, Weijia: China und China-Erfahrung in Leben und Werk von Anna Seghers, 2011.
Mao, Dun: Regenbogen, 1963.
Stapleton, Kristin Eileen: Hu Lanqi: Rebellious Woman, Revolutionary Soldier, Discarded Heroine, and Triumphant Survivor, in: Hammond, Kenneth / Stapleton, Kristin Eileen (Ed.): The Human Tradition in Modern China, Lanham 2008, p. 157–176.
Yu-Dembski, Dagmar: Chinesische Intellektuelle in Deutschland, 1922-1941, in: Gransow, Bettina / Leutner, Mechthild (Hrsg.): China. Nähe und Ferne. Deutsch-chinesische Beziehungen in Geschichte und Gegenwart, 1989, S. 239–263.
Lanqi, Hu: Lebenserinnerungen 1901-1936, Bundesarchiv Berlin, DY 30/16218.
Stationen
Aufwachsen in Zeiten des Umbruchs
Beteiligung am Nordfeldzug
Erster Berlinaufenthalt: Eintritt in die Kommunistische Partei
Freundschaft mit Madame Sun Yat-sen
Zweiter Aufenthalt in Berlin: Anti-imperialistischer Kampf
Verhaftung und Aufenthalt im Gefängnis
Gefeierte Schriftstellerin
Rückkehr nach China