Zwischen Funkstation und „Umerziehungslager“: Deutscher Kolonialismus in Togo – Togo
Thementouren
Patrick Atakpa Ayele-Yawou, 2024
Kamina liegt etwa sieben Kilometer vom Stadtzentrum Atakpamés entfernt. Zu der Zeit, als Togo eine deutsche Kolonie war, war Kamina ein deutscher Militärfunkstützpunkt, der es Berlin ermöglichte mit der deutschen Flotte im Südatlantik in Funkkontakt zu bleiben.
Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs befand sich die Telegrafenstation Kamina noch im Bau. Als die Deutschen in Togo von den Franzosen im Osten und den Briten im Westen angegriffen wurden, sprengten sie die Anlagen in der Nacht vom 24. auf den 25. August 1914, bevor sie sich am 27. August 1914 ergaben.
Die von Zwangsarbeiter*innen aus dem nördlichen Sokode-Distrikt und Versklavten aus dem Wahala-Gefängnis errichtete Telegrafenstation ist ein einzigartiges Zeugnis für den Einfallsreichtum und die harte Arbeit ihrer Erbauer, sowohl Europäer als auch Togolesen.
Machen wir eine Reise in die Vergangenheit! Die Funkstation Kamina in Afrika spielte eine strategisch wichtige Rolle in den damaligen Kommunikationssystemen – unter Einbeziehung und Ausbeutung der lokalen Bevölkerung. Die Radiostation ermöglicht es uns, eine Geschichte zu erzählen, die das koloniale Leben in Kamina und seiner Umgebung prägte, und bis heute prägt.
Contact: patryelo@gmail.com
References:
Gayibor, Nicoué Lodjou: Le Togo sous domination colonial (1884-1960), 1997, Link.
Simtaro, Dadja Halla-Kawa: Le Togo “Musterkolonie”: souvenir de l’Allemagne dans dla société togolaise, 1982.
Azamede, Kokou: Le centre émetteur de Kamina, 2014, Goethe-Institut Togo, Link.
Stationen
Der deutsche Kolonialismus in Atakpamé
Kamina als Standort für die Funkstation
Der Ingenieur: Antonio Codelli
Anschluss an die Eisenbahn
Eine zweite Radiostation
Zwangsarbeit und Widerstand
Wahala/Chra: Ein trauriges Dorf von Widerstandkämpfer*innen
Eine Schande: Die Wahala-Militärgedenkstätte
Der Täter: Hans Georg von Doering
Die Menschen in Wahala heute