Bebe M’pessa / Louis (Lewis) Brody [1892-1951] – Kamerun | Deutschland
Lebensgeschichten
Robbie Aitken, 2023
Der Kameruner Louis Brody (Bebe M'pessa) war ein bekannter Bühnen- und Filmschauspieler während der Weimarer und der Nazizeit. Obwohl er ein begabter Schauspieler war, wurde die Breite der ihm angebotenen Rollen zunehmend eingeschränkt und er wurde für das deutsche Publikum zur Figur des exotischen Anderen. Gleichzeitig setzte sich Brody aktiv gegen rassistische Darstellungen Schwarzer Menschen ein, indem er sich in mehreren Schwarzen antikolonialen und antirassistischen Organisationen in Deutschland engagierte, darunter der Afrikanische Hilfsverein und später die Liga zur Verteidigung der N*rasse. Sein politischer Aktivismus erstreckte sich auch auf die Schriftstellerei. 1930 spielte er in der von ihm selbst geschriebenen Revue "Sonnenaufgang im Morgenland", die Schwarze Geschichte und Kultur feiern wollte. Brody starb 1951 in Berlin.
Kontakt:
Robbie Aitken, Sheffield Hallam University, r.aitken(at)shu.ac.uk; @rjma_uk
Quellen:
Bundesarchiv Berlin R1001 7562, R1001 4457/7
Wachtel, ‚Levis Brody in einem Wiener Film‘, Die Filmwelt: Illustrierte Kino Revue, Heft 9 (1922)
Louis Brody, “Die deutschen Neger und die ‘schwarze Schmach’,” B.Z. am Mittag (24 May 1921)
Literatur:
Tobias Nagl, Die unheimliche Maschine. Rasse und Repräsentation im Weimarer Kino (Munich: edition text + kritik, 2009)
Andreas Eckert , 'Louis Brody (1892-1951) of Cameroon and Mohammed Bayume Hussein (1904-1944) of Former German East Africa', in Dennis Cordell (ed.), The human tradition in modern Africa (Lanham, Md.: Rowman & Littlefield Publishers, 2011), pp.159-74
Weblinks:
Robbie Aitken: "Louis Brody on Black Germans and the "Black Shame" (1921)", Black Central Europe
Stationen
Kindheit
Filmstar in Babelsberg
Aktivist
Autor
Politisches Schauspiel: "Sonnenaufgang im Morgenland"
Familienleben
Filmstar II
Jazz in Schönebergs Pinguin Bar